Mittwoch, 24. April 2013

Freikirchliche Christen prügeln ihre Kinder öfter

§ 1631 II BGB sieht zwar für Deutschland ein Recht der Kinder auf gewaltfreie Erziehung vor. Das hindert aber streng religiöse Christen, insbesondere Mitglieder evangelischer Freikirchen (die wohlgemerkt mit der EKD, der evangelischen Kirche Deutschland nichts, aber auch gar nichts zu tun haben!) nicht daran, des öfteren zur Zuchtrute zu greifen und physische Gewalt gegen Kinder auszuüben.
Kein Wunder: Enthält doch das alte Testament vielfältige Anregungen, in dieser Form aktiv zu werden: "Wer seine Rute schont, der haßt seinen Sohn; wer ihn aber lieb hat, der züchtigt ihn bald." (Sprüche 13:24). Und nachdem es die Bibel ja schon erheblich länger gibt als das Grundgesetz und das BGB, dürfte für jeden strenggläubigen Freichristen klar sein, welchen Weisungen er zu folgen hat. Und so geschieht es denn auch:
"In sehr religiösen evangelisch-freikirchlichen Familien werden Kinder demnach besonders häufig Opfer von Gewalt. Mehr als jeder sechste freikirchliche Schüler hat in der Kindheit schwere elterliche Gewalt erlebt. Und: Je religiöser die Eltern sind, desto häufiger und massiver schlagen sie ihre Kinder. Bei den katholischen und evangelischen Schülern liegt die Quote deutlich tiefer."
Berichtet das NDR-Fernsehen am 23.4.2013. Angeblich werden die Gemeindemitglieder regelrecht dazu angehalten, körperliche Gewalt gegen ihre Kinder auszuüben.

Nützliche Hinweise darüber, wie man seine Kinder am besten züchtigt und dies vor sich selbst unter Zuhilfenahme alttestamentarischen Gedankenguts rechtfertigt, finden sich bei gotquestions.org einer - vorsichtig ausgedrückt - streng religiösen Seite. Eine Kostprobe: "Angemessene und maßvolle physische Züchtigung ist der Bibel nach aber eine gute Sache. Sie trägt zum Wohlergehen des Kindes bei und ist Teil einer guten Kinderziehung."

Ein Impressum sucht man auf diesen Seiten vergebens...

(C) Foto: Joschka Knoblauch auf www.pixelio.de

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