Montag, 25. Februar 2013

Ferrari aus Video weggepixelt - Sportwagenfirma will nicht mit Nahrungsmittelspekulation in Verbindung gebracht werden.

Leiser Wind, zwitschernde Vögel und eine junge Frau, die am Rande der Sahel-Zone vor ihrer Hütte auf dem Boden sitzt und das Essen für Ihre Kinder bereitet. Die Idylle wird jäh zerstört durch einen Sportwagen, dessen Hersteller-Namen wir nun nicht mehr nennen wollen, und der mit heulendem Motor und quietschenden Reifen heranbraust. Ein Banker steigt aus, entreißt den Kindern das karge Essen, lädt es ein in die grellrote Flunder und rast davon. Aus dem Off ist zu hören: "Die Gier unserer Banker ist so groß, dass sie sich selbst an den Ärmsten dieser Welt bereichern. Stoppen Sie die menschenverachtende Spekulation mit Nahrungsmitteln. Jetzt Initiative unterschreiben - auf Solidar.ch." Den Spot gibt's hier zu besichtigen - bitte vor allem das Ende genießen.

Offenbar hat die Spekulation mit Nahrungsmitteln inzwischen einen so schlechten Ruf, dass nicht einmal ein gewisser italienischer Sportwagenhersteller noch damit in Zusammenhang gebracht werden möchte. Zwar verkauft er seine überwiegend roten Fahrzeuge (die wegen eben dieser Farbe auch z.T. namensgebend für den Fahrzeugtyp sind) gern auch an Banker und Lebensmittelspekulanten, will diese Tatsache aber nicht hervorgehoben wissen und hat deshalb Solidar.ch abgemahnt; der Wagen darf im Video nicht zu erkennen sein. Ist er jetzt auch nicht mehr. Solidar.ch hat ihn einfach weggepixelt. Und wenn Sie meine ehrliche Meinung hören wollen. Das Video ist dadurch noch besser geworden. Wenn Sie - ähnlich wie der italienische Autohersteller - ihre Abneigung gegen Nahrungsmittelspekulation kundtun wollen, können Sie hier die Petition dagegen unterschreiben

Diese Kampagne ist übrigens nicht die erste von Solidar-Suisse. Sehr erfolgreich war auch die, die sich für fairen Handel von Kaffee einsetzte und bei der Nestle ("Nespresso") nicht sehr gut weg kam. Hier das fast noch spektakulärere Video von damals. George Clooney persönlich hat sich anschließend bei Nestle dafür eingesetzt, dass nun wenigstens eine fair gehandelte Sorte im Sortiment ist.  Es bringt also etwas, zu unterschreiben.


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